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Karpaltunnelsyndrom - So arbeiten Osteopathen

Häufig beginnt es mit nächtlichem Kribbeln in den Händen. Dann schlafen die Hände ein. Und irgenwann merkt man, das eine Hand nicht mehr so kräftig zugreifen kann. Dies sind klassische Symptome für das Karpaltunnelsyndrom (KTS). Durch eine Einengung des Medianusnervs im Karpaltunnel des Handgelenkes, wird Druck auf den Nerv ausgeübt. Das führt auf Dauer zu einer Reizung und letztendlich zur Schädigung des Nervs. Die Folge kann eine Muskelatrophie, also der Abbau von Muskelmasse sein.

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Woher bekommt man ein Karpaltunnelsyndrom?

Als Ursache kann eine Kompression des Nervens selbst gesehen werden, und oder der Blutgefäße, die ihn mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen. Beides führt zu einer verminderten Leitfähigkeit des Nervens. Da Nerven wie eine Datenautobahn funktionieren, können Informationen nur noch unzureichend weitergeleitet werden.

Grundsätzlich können zwei Faktoren zur Entstehung des Syndroms führen:

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  • Verkleinerung des Tunnels durch Tumore, Ganglien, Frakturen oder Luxationen

  • Vergrößerung des Tunnelinhaltes durch Tendovaginitis, aufgeschwollene Sehnen infolge von Rheuma oder Hypothyreose

Der Karpaltunnel

Die Entstehung kann durch einen geburtlich verengten Tunnel, manuelle Arbeit, Brüche in Handgelenk oder Unterarm, Sehnenscheidenentzündung, Infektionen im Handbereich, Schwangerschaft oder kürzlich eingetretene Menopause begünstigt werden.

Frauen sind dreimal häufiger von einem Karpaltunnelsyndrom betroffen, als Männer.

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Wie macht sich ein Karpaltunnelsyndrom bemerkbar?

Das Karpaltunnelsyndrom kann sich durch verschiedene Symptome bemerkbar machen. Dazu zählen:

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  • Missempfinden (Ameisenlaufen, Einschlafen) der Hände

  • Kraftlosigkeit und Schwierigkeiten zu greifen

  • Schmerzen

  • Lähmungserscheinungen

  • Verminderter Tastsinn

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Tätigkeiten wie festes Zugreifen beim Autofahren oder bei körperlicher Arbeit können die Symptome noch verstärken.

Wie wird das Karpaltunnelsyndrom behandelt?

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Besteht ein Verdacht auf ein Karpaltunnelsyndrom werden verschiedene funktionelle Tests durchgeführt, um einerseits die Daumenfunktion und damit das Greifen zu überprüfen, die Sensibilität der Handinnenfläche oder den Tastsinn des Patienten. Um die Schädigung des Nervens zu testen, wird die Nervenleitgeschwindigkeit an beiden Handgelenken im Seitenvergleich gemessen.


Therapiert wird anschließend mit Krankengymnastik, nächtlicher Ruhestellung des Handgelenks mit einer Schiene und zusätzlichen lokalen Injektionen von Kortikosteroiden.
Der letzte Weg wäre eine Erweiterung des Karpaltunnels durch einen operativen Eingriff, um den Druck vom Nerven zu nehmen.

Das Karpaltunnelsyndrom aus Sicht des Osteopathen

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Die wichtigste Erkenntnis aus der Osteopathie ist wohl die Tatsache, dass der Ort der Symptomatik nicht der Entstehungsort der Erkrankung und damit auch die Ursache sein muss. So ist in der Osteopathie nicht nur die Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers wichtig, sondern auch seine komplexen Zusammenhänge.

Wie bereits oben beschrieben, kann das Karpaltunnelsyndrom einerseits durch eine Verengung des Tunnels, aber auch durch die Erweiterung des Tunnelinhaltes entstehen. Es gibt aber auch weitere Möglichkeiten.


Der Ursprung des Medianusnervs (Nervus Medianus) liegt in der Wirbelsäule. Die dort gebildeten Nervenfasern wandern über den seitlichen Halsbereich zur Achsel und lassen dort den Medianusnerv entstehen. Dieser zieht von dort bis hinunter zur Hand.

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Häufig kann der Osteopath schon mit einfachen Tests erkennen, ob der Karpaltunnel betroffen ist:

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  • Der Phalentest zum Beispiel wird der Nerv komprimiert, was zu einem tauben, kribbelnden Gefühl in den Fingern führt.

  • Mit dem Klopftest wird geprüft, ob ein Klopfreiz am Medianusnerv zu einem einschießenden, elektrisierenden Gefühl in der Hand führt.

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Wenn wir die Anatomie und den Weg des Nervens betrachten, so kommt für eine Störung des Nervens eine Vielzahl an Möglichkeiten in Betracht.

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  • Wirbelblockaden oder Verrenkungen von WirbelkörpernEngpässe im Schultergürtel

  • Muskuläre Verspannungen

    • Scalenus-Syndrom

    • Pectoralis-Minor-Syndrom

  • Stauungen von Blut und Lymphflüssigkeit die zum Anschwellen des Gewebes führen

  • Störungen der inneren Organe wie Leber, Galle, Magen oder Herz die auf den Nerven wirken

  • Vernarbungen

  • Fasziale Störungen

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Aus rein osteopathischer Sicht ist es also mit einer lokalen Behandlung des KTS nicht getan. Die ganzheitliche Betrachtung des Körpers und die verschiedenen Behandlungsformen die parietal, viszeral und craniosacral auf den gesamten Körper ausgerichtet sind, bieten vielseitige Möglichkeiten, das Syndrom und seine Ursachen zu behandeln.

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Natürlich müssen auch andere Auslöser ausgeschlossen werden. So kommen Autoimmunkrankheiten in Betracht, oder eine Schlüsselbeinfraktur in Folge eines Unfalls. Auch tumoröse Geschehen, wie der Pancoast-Tumor können kribbelnde Finger verursachen.

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Unsere Tipps: So beugen Sie dem Karpaltunnelsyndrom vor

  • Mouse-Hand verhindern: Wenn Sie viel mit der Mouse arbeiten, empfielt sich ein Mousepad mit Gelkissen. Das stabilisiert das Handgelenk und verhindert die permanente Kompression am Handgelenk. Noch besser; eine Vertikalmouse.

 

  • Bürostuhl einstellen: Stellen Sie Ihren Stuhl so ein, das die Unterarme und die Tastatur auf einer horizontalen Linie sind.

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  • Gelenkschoner: In der Apotheke bekommen Sie Gelenkschoner, die Ihnen helfen, tagsüber und auch im Schlaf eine neutrale Handgelenksposition zu halten. Gerade nachts neigen wir dazu, mit gebeugten Handgelenken zu schlafen.

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Abschließend noch zwei einfache Übungen

Massage beim Karpaltunnelsyndrom

Selbstmassage am Karpaltunnel

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  • Mit dem Daumen kreisende Bewegungen am Handgelenk machen.

  • Den Druck dabei im angenehmen Bereich lassen.

  • 2 - 3 Minuten

Unterarm dehnen

Unterarm dehnen

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  • Das Handgelenk leicht in eine Überstreckung ziehen, bis die Dehnung im Unterarm angenehm spürbar ist.

  • Die Dehnung für 30 Sekunden halten.

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