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Cyberchondrie & Morbus Google

ha Bade | Mission Schmerzfrei

Autor: Sascha Bade

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Morbus Google oder die Sucht nach Internetdiagnosen

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Etwa 46 Prozent der Deutschen googeln bei körperlichen Beschwerden im Internet nach Krankheitssymptomen. Klar, unser Handy haben wir ständig zur Hand, warum also nicht mal eben suchen, woran wir gerade leiden könnten.
Dabei ist es mit der Selbstdiagnose so eine Sache. Wenn uns der Kopf schmerzt, könnten es einfache Kopfschmerzen sein, vielleicht aber auch ein Hirntumor. Das Netz überflutet uns mit Informationen aller Art. Das kann für Menschen, die zu einer Hypochondrie neigen, gefährlich werden. Für sie können solche Recherchen regelrecht zur Qual werden.

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Was können diese Internetdiagnosen in uns auslösen?

Wissenschaftler von der Universität Köln haben untersucht, wie sich die Suche nach Krankheitssymptomen auf die psychische Gesundheit auswirkt.
Für die Studie sollten junge Erwachsene fünf Minuten lang im Internet nach Krankheitssymptomen suchen. Diese Altersgruppe leidet eher selten an Hypochondrie oder chronischer Krankheitsangst. Dennoch gaben die Probanden nach dem Versuch an, sich mehr Sorgen über ihre Gesundheit und ihre Krankheitssymptome zu machen.

Cyberchondrie

Außerdem zeigte sich, dass bei den Probanden, die bereits vor dem Versuch unter schlechter Stimmung litten, sich diese während der Suche verschlimmerte und ihre Besorgnis wuchs.
Dabei verschlimmerte sich ihre Stimmung nicht nur wenn sie auf Seiten mit schweren und tödlichen Krankheiten recherchierten, sondern auch bei „seriöseren“ Seiten, die eher zurückhaltend und moderat schrieben.

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Fehldiagnosen als Nebenwirkung

Die Forscher konnten mit dieser Studie belegen, dass sich die Suche negativ auf die Psyche auswirkt. Dabei ist es jedoch schwierig abzugrenzen, wann es zu einer neurotischen Störung, der Cyberchondrie oder eben Morbus Google wird.
Grundsätzlich besteht jedoch bei der Masse an Informationen im Netz immer die Gefahr einer Fehldiagnose. Deshalb empfiehlt es sich grundsätzlich bei gesundheitlichen Beschwerden zum Arzt zu gehen. Denn gerade Menschen, die unter einer starken Hypochondrie leiden, neigen dazu sich in der Suche zu verlieren und nur das Internet zu befragen und nicht den Arzt. Das kann nicht nur zu Todesängsten führen, sondern auch zu Selbstmedikationen, die fatale Folgen haben können.

Wo gibt es Hilfe?
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Menschen, die an einer ausgeprägten Cyberchondrie leiden, empfiehlt sich der Gang zum Psychologen. Verhaltenstherapie und Achtsamkeitstraining können ein gesundes Verhältnis zum Internet und ihrem eigenen Körper fördern. Die Nutzung des Internets wird dabei auf bestimmte Zeiten begrenzt, genauso wie der Gang zum Arzt. Dabei können neben der Angst selbst auch tiefergehende Ursachen für die Erkrankung behandelt werden.

Fazit

Informieren Sie sich gern vor Ihrem Besuch beim Arzt oder Osteopathen im Internet. Achten Sie aber auf die Seriosität der Seiten und überlassen Sie die endgültige Diagnose dem Fachmann.

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