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Resilienz - Das Immunsystem unserer Seele

Sascha Bade | Mission Schmerzfrei

Autor: Sascha Bade

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Inhalt dieser Seite:

  1. Was ist Resilienz?

  2. Welche Eigenschaften haben resiliente Menschen?

  3. Kann man Resilienz lernen?

  4. Das Resilienz-Training: So stärken Sie Ihre Widerstandskraft

Resilienz

Es war ein ruhiger Flug im Herbst 1977, als die Lufthansa-Boing 737 mit dem Namen Landshut von einem palästinensischen Terrorkommando entführt wurde. Co-Pilot Jürgen Vietor durchlitt über Tage Todesangst und größte Strapazen. Bemerkenswert war, dass Vietor bereits sechs Wochen nach diesen traumatischen Erlebnissen bereits wieder in den Flugdienst zurückkehrte.

Jürgen Vietor wird in diesem Zusammenhang immer wieder als Paradebeispiel für einen resilienten Menschen genannt. Aber was ist mit Resilienz eigentlich gemeint?

 


1. Was ist Resilienz?

 

Es gibt Menschen, die scheint nichts aus der Bahn zu werfen. Sie gelten als besonders resilient und können sich nach einer negativen Erfahrung schnell wieder erholen. Eine treffende Bezeichnung für Resilienz ist die Fähigkeit, nach negativen Erlebnissen schnell wieder in eine psychische Balance zu kommen. Resilienz ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen ohne dabei psychischen Schaden davonzutragen. Es ist wie das Immunsystem unserer Seele. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ihr seelisches Immunsystem stärken können.

 


2. Welche Eigenschaften haben resiliente Menschen?

 

Resilienz ist ein komplexes Zusammenspiel aus Erbanlagen, Persönlichkeit, Erziehung und Umwelt. Es gibt Charaktereigenschaften, die uns bei Stress und psychischen Belastungen helfen. Forscher haben sechs Resilienzfaktoren definiert, die sie bei Menschen mit besonders starker Widerstandskraft immer wieder beobachtet haben:

  1. Selbstwirksamkeit: Resiliente Menschen haben einen starken Glauben in ihre Fähigkeiten und Kompetenzen. Dies gibt ihnen die Sicherheit, dass sie alle Krisen selbstständig bewältigen können und auch dieses Mal einen Weg finden werden.

  2. Kontrollüberzeugung: Resiliente Menschen führen Ereignisse auf ihre Handlungen zurück. Das gibt ihnen auch bei negativen Ereignissen die Sicherheit, dass sie die Situation aktiv beeinflussen können. Damit fühlen sie sich als Gestalter einer Situation und nicht als ohnmächtiges Opfer.

  3. Positive Selbstwahrnehmung: Anstatt auf den Zuspruch von anderen angewiesen zu sein, bewerten sich resiliente Menschen positiv und sind sich ihrer Fähigkeiten bewusst. Sie schauen eher stolz auf sich, als kritisch.

  4. Akzeptanz: Anstatt zu jammern, nehmen resiliente Menschen Probleme als Teil des Lebens an. Sie gehen grundsätzlich davon aus, dass „shit happens“, und sehen das große Ganze statt nur ihr Problem.

  5. Optimismus: Positives Denken lässt resiliente Menschen optimistisch in die Zukunft blicken.

  6. Netzwerke: Freundschaften stärken uns. Resiliente Menschen verfügen über ein stabiles Netz sozialer Beziehungen und können in schweren Zeiten Hilfe sowohl um Hilfe bitten, als sie auch annehmen.

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Freude

Auch Humor erhöht unsere Widerstandskraft.

So banal es klingt, aber wer in stressigen Zeiten seinen Humor nicht verliert, kann Probleme tatsächlich leichter überwinden.

3. Kann man Resilienz lernen?

 

Ja, das kann man. Und das wurde mittlerweile auch schon durch wissenschaftliche Studien nachgewiesen.

Während man bisher davon ausging, dass unsere erlernten Persönlichkeitsmerkmale unveränderlich seien, konnte nun nachgewiesen werden, dass sich Charakterzüge im Laufe eines Lebens verändern können.

Resilienz ist nicht angeboren, sondern wird trainiert.

Die Kindheit spielt hierbei eine sehr große Rolle. In der Kindheit wird bereits der Grundstein für die spätere Resilienz gelegt. Hierbei ist besonders die Beziehung zu den Eltern oder anderen Bezugspersonen wichtig, um Resilienz entwickeln zu können. Durch diese Vorbilder wird der Glaube gefestigt, selber mit schwierigen Situationen zurecht zu kommen.

Ebenso hilfreich ist lebenslanges Lernen für Resilienz. Wer viel und oft Neues lernt, und sei es noch so unbedeutend, der trainiert sein Gehirn, mit Veränderungen flexibel umzugehen.

 

 

4. Das Resilienz-Training: So stärken Sie Ihre Widerstandskraft

 

1. Steigern Sie Ihre Selbstwirksamkeit

 

Die Erwartung, dass man durch seine eigenen Fähigkeiten ein gewünschtes Ergebnis erreichen kann, wird als "Selbstwirksamkeitserwartung" bezeichnet. Je mehr Herausforderungen Sie in der Vergangenheit gemeistert haben, desto resilienter werden Sie.

 

Welche Herausforderungen haben Sie bereits gemeistert?

 

Blicken Sie einmal zurück auf Ihre bisherigen Erfolge. Sie werden feststellen, dass Sie es waren, der bewusst einen guten Ausgang herbeigeführt hat. Sammeln sie ein paar Eigenschaften oder Rezepte, mit denen Sie das Problem gelöst haben. Sie haben damit eine Basis, dass Sie auch in zukünftigen Situationen nicht hilflos sind. Auch wenn es einmal schwierig wird, Sie können es auch dieses Mal schaffen.

 

2. Steigern Sie Ihre Kontrollüberzeugung

 

Gab es einmal ein Ereignis in Ihrem Leben, das negative Folgen nach sich zog? Hatte Sie das Gefühl, dass man es nicht hätte verhindern können? Welche Maßnahmen wären nötig gewesen wären, damit das Ereignis nicht eingetreten wäre? Welche Maßnahmen wären nötig gewesen, damit die Folgen weniger schlimm ausgefallen wären?


Bedenken Sie dabei: Es wird immer Situationen im Leben geben, die sich unserer Kontrolle entziehen. Den Tod eines geliebten Menschen können wir nicht rückgängig machen, einen Einbruch oder ein Gewaltverbrechen ebenso wenig. Dennoch haben Sie immer die Kontrolle über die Bedeutung, die Sie einer Sache beimessen und über die Schritte, die Sie als nächstes unternehmen. Sie entscheiden aktiv, wie Sie damit umgehen werden.

 

3. Steigern Sie Ihre positive Selbstwahrnehmung

 

Haben Sie eine Eigenschaft, die sie an sich überhaupt nicht mögen? Wenn das der Fall ist, dann betrachten Sie diese Eigenschaft doch mal von einem anderen Blickwinkel. Ärgern Sie sich, dass immer alle Arbeiten aufschieben, bis es fast zu spät ist? Hier kann es Ihnen helfen, wenn Sie diese Angewohnheit umdeuten. So könnten Sie zum Beispiel sagen: „Ich funktioniere auch perfekt unter Zeitdruck und meine Ergebnisse sind immer hervorragend.“ Das Umdeuten einer negativ empfundenen Eigenschaft stärkt Ihre Selbstwertschätzung. Sammeln Sie darüber hinaus einmal alle Talente und Fähigkeiten, die Sie mit sich in Verbindung bringen. Schauen Sie auf diese Liste und fühlen mal in sich hinein. Können Sie stolz sein?

 

 
4. Steigern Sie Ihre Akzeptanz

 

Die Stoiker haben es uns vorgemacht. Das was wir nicht ändern können, müssen wir akzeptieren. Sei es nun der Regenschauer, der uns durchnässt oder die neue Falte, die sich mit dem Älterwerden eingeschlichen hat.

Jammern und Wehklagen verbessert die Situation nicht. Stattdessen sollten Sie sich auf die Vorteile konzentrieren. Wir werden nicht nur älter. Wir werden auch weiser und gelassener. Was uns in der Jugend noch aus der Bahn geworfen hat, lässt uns heute kalt. Welche Umstände haben Sie schon gelernt, zu aktzeptieren?


 

5. Steigern Sie Ihren Optimismus

 

Nun ja, Deutschland gilt nicht gerade als Geburtsstätte des Optimismus. Und als Optimist erntet man häufig Kopfschütteln. Meistens von eingefleischten Pessimisten, die nach eigener Aussage „die Dinge sehen, wie sie wirklich sind“.

Heinz Rühmann sagte einmal: “Ein Pessimist ist ein Mensch, der sich über schlechte Erfahrungen freut, weil sie ihm Recht geben.“

Optimismus lässt sich aber trainieren. Hier helfen Visualisierungsübungen. Dazu ein kleines Beispiel: Sie möchten sich selbstständig machen. Haben aber Bedenken, dass etwas schiefgeht. Stellen Sie sich nun bitte vor, wie Ihnen alles gelingt und Ihr Unternehmen erblüht. Je bildlicher und farbenfroher, detaillierter, umso besser. Diese tägliche Visualisierung verankert sich in Ihrem Bewusstsein und lässt Sie optimistischer und motivierter an Ihrem Ziel arbeiten.
Verstehen Sie mich nicht falsch. Positives Denken allein hat noch keinen Unternehmer gemacht. Aber Optimismus treibt Sie an, die notwendigen Schritte zu gehen, anstatt in Selbstzweifel zu verharren.

 

 
6. Soziales Netzwerk

 

Ein soziales Netz aus Freunden, Familienangehörigen und Kooperationspartnern fängt Sie auf, wenn es einmal Probleme gibt. Resiliente Menschen wissen um diese Sicherheit.

Pflegen Sie daher Ihre Beziehungen und zahlen auf Ihr Sozialkonto ein. Wie das geht? Ganz einfach.  Seien Sie freundlich, hilfsbereit und aufmerksam. Gehen Sie respektvoll mit den Personen um, mit welchen Sie zu tun haben und sparen Sie nicht mit Lob und Anerkennung. Wenn Sie dann einmal Hilfe und Unterstützung nötig haben, können Sie mit "Rückzahlungen" rechnen. Je voller Ihr Konto dann ist, umso besser für Sie.

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Maren Lehky

Vielen Dank an dieser Stelle an Maren Lehky für die fachliche und inhaltliche Unterstützung bei der Erstellung dieses Artikels.

 

Maren Lehky ist als Unternehmensberaterin auf Personal- und Führungsthemen spezialisiert. Einem breiteren Publikum ist sie durch ihre Kolumne im Hamburger Abendblatt bekannt, sowie auch durch ihre zahlreichen Buchveröffentlichungen, wie z.B.:

  • Die 10 größten Führungsfehler - und wie Sie sie vermeiden

  • Alles Super, und selbst? - Strategien für mehr Lebenskraft in der Führungsrolle

  • Leadership 2.0 - Führung zwischen Smartphone, Burnout und Co.

© Lehky Consulting   

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