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Leaky-Gut-Syndrom: Wenn der Darm durchlässig wird.

Aktualisiert: 17. Nov.

Leaky-Gut-Syndrom

Inhalt dieses Artikels:




Das Leaky-Gut-Syndrom, zu Deutsch „durchlässiger Darm“, ist eine Erkrankung, die zunehmend Aufmerksamkeit erhält. Viele Menschen leiden an diffusen Beschwerden wie Bauchschmerzen, Müdigkeit und Allergien, und einige Experten vermuten, dass ein durchlässiger Darm die Ursache sein könnte. Doch was ist das Leaky-Gut-Syndrom genau? Und was kann man dagegen tun?


Wie äußert sich das Leaky-Gut-Syndrom?


Das Leaky-Gut-Syndrom beschreibt eine Störung der Darmwand. Normalerweise ist diese Darmwand eine wirksame Barriere: Sie lässt nur kleine, gut verdaute Nährstoffe ins Blut und hält schädliche Stoffe wie Bakterien und Gifte draußen. Bei einem „leaky“ (undichten) Darm ist die Barriere gestört, sodass größere und potenziell schädliche Stoffe in den Blutkreislauf gelangen können.


Menschen mit einem Leaky Gut können eine Vielzahl von Symptomen haben, darunter:


  • Magen-Darm-Beschwerden: Häufige Symptome sind Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung. Manche Menschen entwickeln auch Lebensmittelunverträglichkeiten und daraus resultierende Nährstoffmängel.

  • Erschöpfung und Konzentrationsprobleme: Ein durchlässiger Darm kann dazu führen, dass schädliche Substanzen in den Blutkreislauf gelangen, was das Immunsystem belasten und zu Müdigkeit und „Brain Fog“ (Gehirnnebel) führen kann.

  • Hautprobleme: Einige Betroffene berichten von Hautausschlägen, Akne oder Ekzemen. Eine gestörte Darmflora könnte dabei das Risiko für Hautprobleme erhöhen.

  • Autoimmunerkrankungen: Manche Mediziner sehen einen Zusammenhang zwischen einem undichten Darm und Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder Hashimoto-Thyreoiditis.


Da die Symptome unspezifisch sind, kann die Diagnose schwierig sein, und viele Menschen suchen lange nach der Ursache ihrer Beschwerden.

Wie äußert sich das Leaky-Gut-Syndrom?


Was löst Leaky Gut aus?


Die Ursachen für das Leaky-Gut-Syndrom sind vielfältig und oft eine Kombination aus verschiedenen Faktoren:

  1. Ernährung: Eine einseitige Ernährung, insbesondere der übermäßige Verzehr von Zucker, verarbeiteten Lebensmitteln und Gluten, kann die Darmbarriere schwächen. Gluten, ein Eiweiß in Getreide, steht im Verdacht, die Darmwand bei bestimmten Menschen durchlässiger zu machen.

  2. Stress: Anhaltender Stress beeinflusst die Verdauung und die Darmgesundheit. Unter Stress setzt der Körper vermehrt Cortisol frei, ein Hormon, das die Darmbarriere schwächen kann. Chronischer Stress führt zudem zu Entzündungen, die das Risiko für Leaky Gut erhöhen.

  3. Medikamente: Bestimmte Medikamente wie Antibiotika und entzündungshemmende Schmerzmittel (z. B. Ibuprofen) können die Darmflora und die Darmschleimhaut schädigen, was die Wahrscheinlichkeit für einen durchlässigen Darm erhöht.

  4. Alkoholkonsum: Alkohol kann die Darmbarriere reizen und schädigen. Regelmäßiger oder übermäßiger Alkoholkonsum führt oft zu einer gestörten Darmflora und kann die Darmdurchlässigkeit erhöhen.

  5. Dysbiose: Dysbiose bezeichnet ein Ungleichgewicht der Darmflora. Der Darm ist mit Billionen von Mikroorganismen besiedelt, die für die Verdauung und das Immunsystem wichtig sind. Gerät dieses Gleichgewicht aus der Bahn, kann es die Darmschleimhaut schädigen und zu einem Leaky Gut beitragen.




Was darf man bei Leaky Gut nicht essen?


Die richtige Ernährung ist entscheidend, um die Darmschleimhaut zu regenerieren. Menschen mit einem Leaky Gut sollten bestimmte Lebensmittel meiden, um den Heilungsprozess zu unterstützen:

  • Glutenhaltige Lebensmittel: Gluten, ein Protein, das in Getreide wie Weizen, Roggen und Gerste vorkommt, wird mit einer erhöhten Darmdurchlässigkeit in Verbindung gebracht. Auch wenn nicht jeder auf Gluten verzichten muss, kann es sinnvoll sein, die Menge zu reduzieren oder zumindest für einen bestimmten Zeitraum auf glutenfreie Alternativen umzusteigen.

  • Zucker und künstliche Süßstoffe: Zucker fördert das Wachstum schädlicher Bakterien im Darm und erhöht das Risiko für Entzündungen. Künstliche Süßstoffe wie Aspartam oder Saccharin können ebenfalls die Darmflora beeinträchtigen.

  • Verarbeitete Lebensmittel: Fast Food, Fertiggerichte und verarbeitete Snacks enthalten oft Zusatzstoffe, die die Darmgesundheit belasten können. Diese Lebensmittel sind häufig reich an Transfetten, Zucker und künstlichen Konservierungsstoffen, die die Darmschleimhaut reizen können.

  • Alkohol: Alkohol hat eine entzündungsfördernde Wirkung und kann die Darmschleimhaut schwächen. Menschen mit einem Leaky Gut sollten Alkohol meiden oder den Konsum zumindest stark einschränken.

  • Bestimmte Milchprodukte: Manche Menschen reagieren empfindlich auf Laktose oder Kasein, die Proteine in Milch. Diese können die Darmwand reizen und Entzündungen fördern. Eine laktosefreie Diät kann für einige Menschen mit einem Leaky Gut hilfreich sein.



Wie testet man auf Leaky Gut?


Die Diagnose des Leaky-Gut-Syndroms ist nicht einfach, da es keine standardisierten Tests gibt. Es gibt jedoch einige Methoden, die Hinweise auf eine geschwächte Darmbarriere liefern können:

  1. Zonulin-Test: Zonulin ist ein Protein, das in der Darmwand gebildet wird und die Durchlässigkeit der Darmzellen reguliert. Ein hoher Zonulinspiegel im Blut oder Stuhl kann auf eine erhöhte Darmdurchlässigkeit hinweisen.

  2. Laktulose-Mannitol-Test: Bei diesem Test trinkt der Patient eine Flüssigkeit mit den Zuckermolekülen Laktulose und Mannitol. Beide Stoffe werden normalerweise nur in geringen Mengen vom Darm aufgenommen. Werden sie in höherer Konzentration im Urin nachgewiesen, deutet dies auf eine durchlässige Darmwand hin.

  3. Stuhluntersuchung: Eine umfassende Stuhluntersuchung kann Hinweise auf Dysbiose, Entzündungen und den Zustand der Darmflora geben. Diese Ergebnisse sind jedoch nur indirekte Hinweise und keine definitive Diagnose für Leaky Gut.

  4. Entzündungsmarker im Blut: Bei manchen Menschen sind Entzündungsmarker wie CRP (C-reaktives Protein) erhöht, was auf entzündliche Prozesse im Körper hindeuten kann. Dies ist kein direkter Test auf Leaky Gut, kann jedoch begleitend Hinweise geben.



Was hilft wirklich bei Leaky Gut?


Es gibt mehrere Maßnahmen, die zur Heilung eines durchlässigen Darms beitragen können:

  • Ernährungsumstellung: Eine darmfreundliche Ernährung, die reich an Ballaststoffen, Gemüse und gesunden Fetten ist, kann helfen, die Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen und die Darmschleimhaut zu stärken. Auch fermentierte Lebensmittel wie Joghurt, Sauerkraut und Kimchi enthalten Probiotika, die den Darm unterstützen.

  • Probiotika und Präbiotika: Probiotika sind lebende Mikroorganismen, die die Darmflora unterstützen. Präbiotika hingegen sind Ballaststoffe, die als Nahrung für die „guten“ Bakterien im Darm dienen. Studien zeigen, dass diese Ergänzungen das Mikrobiom stärken und die Darmbarriere fördern können.

  • Vermeidung von Stress: Stressbewältigungstechniken wie Meditation, Yoga oder Atemübungen können helfen, das Stressniveau zu senken und die Darmgesundheit zu unterstützen.

  • Nahrungsergänzungsmittel: Einige Nahrungsergänzungsmittel, wie Omega-3-Fettsäuren, Zink und Glutamin, unterstützen die Heilung der Darmschleimhaut. Glutamin ist eine Aminosäure, die als Baustoff für die Darmzellen dient und zur Regeneration beitragen kann.

  • Verzicht auf problematische Lebensmittel: Der Verzicht auf Gluten, Zucker, Alkohol und verarbeitete Lebensmittel kann die Belastung für den Darm reduzieren und zur Heilung beitragen.



Wie lange dauert es, bis Leaky Gut heilt?


Die Heilung eines undichten Darms hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Grad der Durchlässigkeit, dem allgemeinen Gesundheitszustand und den umgesetzten Maßnahmen. Manche Menschen bemerken bereits nach einigen Wochen der Ernährungsumstellung eine Besserung der Symptome. In anderen Fällen kann es jedoch mehrere Monate dauern, bis die Darmwand vollständig regeneriert ist. Da die Heilung individuell unterschiedlich verläuft, ist Geduld gefragt.

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