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Matrix-Rhythmus-Therapie: Neue Hoffnung bei Morbus Sudeck?

Aktualisiert: vor 4 Tagen

Chronischer Schmerz, Schwellung und eingeschränkte Beweglichkeit – bei Morbus Sudeck (CRPS) fühlen sich viele Betroffene hilflos. Die Matrix-Rhythmus-Therapie hat hier das Ziel, gestörte Heilungsprozesse wieder in Gang zu bringen.


Matrix-Rhythmus-Therapie: Neue Hoffnung bei Morbus Sudeck?
Morbus Sudeck (CRPS) tritt meist nach Verletzungen, Operationen oder längerer Ruhigstellung auf – selbst wenn diese eher harmlos erscheinen.

Inhaltsverzeichnis:




Morbus Sudeck - Wenn Schmerz zur Krankheit wird

Morbus Sudeck – oder auch CRPS (komplexes regionales Schmerzsyndrom) – ist eine Erkrankung, die häufig nach Verletzungen oder Operationen auftritt. Besonders tückisch ist hierbei, dass der Schmerz bleibt, obwohl die ursprüngliche Wunde längst verheilt ist. Oft kommen Schwellungen, Bewegungseinschränkungen und Hautveränderungen hinzu. Viele Betroffene sind verzweifelt, denn die übliche Schmerztherapie hilft nicht immer.

Eine noch recht unbekannte, aber vielversprechende Ergänzung ist die Matrix-Rhythmus-Therapie (MaRhyThe). Sie setzt dort an, wo klassische Maßnahmen oft versagen – in der „Mikrowelt“ des Gewebes.


 

Was ist die Matrix-Rhythmus-Therapie?

Die Methode wurde an der Universität Erlangen-Nürnberg vom Arzt und Forscher Dr. Ulrich Randoll entwickelt. Grundlage seiner Arbeit war eine einfache, aber faszinierende Beobachtung: Auch in Ruhe befinden sich unsere Muskeln in einem feinen Rhythmus aus Mikrobewegungen. Diese wirken wie eine natürliche Mini-Pumpe, die den Stoffwechsel im Gewebe reguliert. Nährstoffe werden hineinbefördert und Abfallstoffe kommen hinaus.


Was ist die Matrix-Rhythmus-Therapie?
Sanfte Öffnung des Lymphabflussgebietes im Bereich Kopf, Halsfaszien, Skalenus Muskel, Plexus Brachialis und tiefer Halsmuskeln

Doch bei Verletzungen, chronischem Stress oder Bewegungsmangel kann dieses System aus dem Takt geraten. Die Folge sind dann Stauungen, Entzündungen und Schmerzen.

Genau hier setzt die Matrix-Rhythmus-Therapie an. Mit einem speziellen Gerät – dem sogenannten Matrixmobil – werden sanfte mechanische Schwingungen auf die betroffenen Körperregionen übertragen. Ziel ist es, den natürlichen Zellrhythmus wiederherzustellen und damit die Heilung zu unterstützen.


 

Wie wirkt die Matrix-Rhythmus-Therapie bei CRPS (Morbus Sudeck)?


1. Bessere Durchblutung – weniger Schmerz

Die feinen Vibrationen stimulieren die Mikrozirkulation, wodurch kleine Blutgefäße, Lymphbahnen und der Zellzwischenraum aktiviert werden. Dadurch gelangen mehr Sauerstoff und Nährstoffe ins Gewebe – Entzündungsstoffe und Abbauprodukte können besser abtransportiert werden. Das hilft, Schwellungen zu reduzieren und den Druckschmerz zu lindern.


2. Zellen in Bewegung bringen

Durch sogenannte Mechanotransduktion – also die Umwandlung von Bewegung in biochemische Signale – wird die Zellaktivität angeregt. Der Stoffwechsel der betroffenen Region kommt wieder in Schwung, der pH-Wert im Gewebe normalisiert sich. Oft berichten Therapeuten, dass zuvor kalte, bläulich verfärbte Haut nach der Behandlung rosig und warm wird – ein gutes Zeichen für gesteigerte Zellfunktion.



3. Lösen von Muskel- und Faszienverhärtungen

Bei CRPS sind Muskeln und Bindegewebe oft schmerzhaft verspannt. Eine manuelle Behandlung ist hier kaum möglich, da die Berührungsempfindlichkeit zu groß ist. Die sanften Schwingungen der Matrix-Rhythmus-Therapie hingegen werden meist als angenehm empfunden und können helfen, verhärtete Strukturen schrittweise zu lösen.


4. Beruhigung des Nervensystems

CRPS geht häufig mit einer Überreaktion des sympathischen Nervensystems einher. Das ist jener Teil unseres Nervensystems, der für „Flucht oder Kampf“ zuständig ist. Diese Daueranspannung kann die Schmerzen weiter verstärken. Durch die gezielte Behandlung entlang der Wirbelsäule kann das vegetative Nervensystem beruhigt und das Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung wiederhergestellt werden.

 


Wie läuft eine Behandlung ab?

  • Dauer: In der Regel dauert eine Sitzung 30 bis 60 Minuten.

  • Häufigkeit: Meist ein- bis zweimal pro Woche.

  • Ablauf: Es wird oft am Rumpf begonnen, um das vegetative Nervensystem anzusprechen, danach arbeitet man sich in Richtung der betroffenen Extremität vor – immer entlang der Lymphbahnen.

  • Wahrnehmung: Die Vibration wird als wohltuend und entspannend beschrieben – sie ist schmerzfrei.

  • Nach der Behandlung: Trinken, Wärme und leichte Bewegung unterstützen den angeregten Stoffwechsel.

 

Morbus Sudeck - Wenn Schmerz zur Krankheit wird

Gibt es Risiken bei der Matrix-Therapie?

Die Matrix-Rhythmus-Therapie ist ein nicht-invasives Verfahren und gilt als sehr gut verträglich. Nicht behandelt werden sollte über offenen Wunden, bei frischen Knochenbrüchen, aktiven Infektionen oder direkt über einem Herzschrittmacher.

 


Was sagt die Wissenschaft?

Noch fehlen große klinische Studien, die die Wirksamkeit der Matrix-Rhythmus-Therapie bei CRPS eindeutig belegen. Derzeit stützt sich das Wissen vor allem auf Erfahrungsberichte. Doch gerade bei Erkrankungen wie Morbus Sudeck, bei denen die klassischen Methoden oft nur begrenzt helfen, kann die Matrix-Rhythmus-Therapie eine wertvolle Ergänzung im Therapieplan sein – besonders in einem integrativen Behandlungsansatz mit Physio- und Ergotherapie.

 

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Fazit

Die Matrix-Rhythmus-Therapie ist kein Wundermittel – aber ein sanftes Verfahren mit viel Potenzial. Besonders bei chronischen Schmerzsyndromen wie Morbus Sudeck kann sie helfen, den „eingefrorenen“ Stoffwechsel wieder zu aktivieren, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu fördern. Wichtig ist, die Methode als Teil eines ganzheitlichen Therapiekonzepts zu verstehen – dann kann sie zu einem echten Lichtblick werden.

 


FAQ:

Was ist Morbus Sudeck bzw. CRPS?

CRPS (komplexes regionales Schmerzsyndrom) ist eine chronische Schmerzerkrankung, die meist nach Verletzungen oder Operationen entsteht. Typisch sind starke Schmerzen, Schwellungen, Bewegungsstörungen und Hautveränderungen.

Wie äußert sich CRPS?

Typisch sind anhaltende, starke Schmerzen – oft brennend oder stechend –, Schwellungen, Hautverfärbungen, Überempfindlichkeit bei Berührung, Bewegungseinschränkungen sowie Temperaturunterschiede der betroffenen Region. Die Beschwerden stehen dabei häufig in keinem Verhältnis zur ursprünglichen Verletzung.

Wie stellt man CRPS fest?

Die Diagnose wird klinisch gestellt – das heißt, durch eine sorgfältige Untersuchung und Befragung. Es gibt keine eindeutige Laborwerte oder Bildgebungen, aber Tests wie Temperaturmessungen, Beweglichkeitsprüfungen und bildgebende Verfahren (z. B. Szintigrafie oder MRT) können den Verdacht erhärten. Entscheidend ist oft der typische Verlauf nach einer Verletzung.

Was löst Morbus Sudeck aus?

CRPS tritt meist nach Verletzungen, Operationen oder längerer Ruhigstellung auf – selbst wenn diese eher harmlos erscheinen. Warum manche Menschen daran erkranken und andere nicht, ist noch nicht vollständig geklärt. Vermutet werden Störungen im Nervensystem, in der Durchblutung und im lokalen Stoffwechsel.

Wie kann die Matrix-Rhythmus-Therapie bei Morbus Sudeck helfen?

Sie kann die Durchblutung verbessern, Entzündungen lindern, Verspannungen lösen und das überaktive Nervensystem beruhigen – alles Faktoren, die bei CRPS eine Rolle spielen.

Gibt es Nebenwirkungen?

Die Methode ist sehr schonend. Selten kommt es zu kurzfristigen Reaktionen wie Müdigkeit oder leichtem Muskelkater – ein Zeichen dafür, dass der Stoffwechsel aktiviert wurde.

Wird die Behandlung von der Krankenkasse bezahlt?

In der Regel nicht. Es handelt sich um eine Selbstzahlerleistung. Manche private Kassen oder Zusatzversicherungen übernehmen jedoch Kostenanteile.

Gibt es Kontraindikationen?

Ja, nicht anwenden bei offenen Wunden, akuten Infektionen, frischen Brüchen oder über einem Herzschrittmacher.

Kann die Therapie mit anderen Maßnahmen kombiniert werden?

Unbedingt – sie ist als Ergänzung zu Physio-, Ergo- oder Schmerztherapie gedacht, nicht als Ersatz.

Wie schnell kann man mit einer Wirkung rechnen?

Manche Patienten spüren bereits nach der ersten Sitzung eine Erleichterung. Andere benötigen mehrere Behandlungen, bis eine Verbesserung eintritt.


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